Antworten auf alle Fragen rund um Open Educational Resources (OER)

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Welche strategischen Veränderungen müssen Institutionen angehen, um OER effektiv zu nutzen?

Um effektiv und nachhaltig zu sein, müssen Entscheidungen von Institutionen zugunsten der Nutzung von OER von einer Überprüfung ihrer Regelwerke und Richtlinien begleitet werden.

Hier sind mindestens vier Hauptaspekte zu bedenken:

  1. Schaffung klarer Regelungen in Bezug auf das Urheberrecht im Allgemeinen sowie auf die Nutzungsrechte für Arbeiten, die während der Beschäftigung (oder des Studiums) an einer Einrichtung erstellt werden, sowie zur Art und Weise, wie diese mit Anderen geteilt und von Anderen genutzt werden können.

  2. Richtlinien im Bereich Personal, die regeln, ob die Erstellung bestimmter Arbeiten (z.B. Lernressourcen) ein Teil der Arbeitsplatzbeschreibung von Mitarbeitern ist und was diese Erstellung im Hinblick auf die berufliche Entwicklung, Leistungsmanagement Vergütung und Beförderung mit sich bringt.

  3. Richtlinien zu Informations- und Kommunikationstechnologien bezüglich Zugang zu und Nutzung von geeigneter Software, Hardware, dem Internet und technischem Support. Dies umschließt auch Regelungen zur Versionsverwaltung und zur Sicherung der Bildungsressourcen einer Einrichtung.

  4. Richtlinien zu Materialentwicklung und Qualitätssicherungsstrategien, um die angemessene Auswahl, Entwicklung, Qualitätssicherung und Klärung von Urheberrechtsfragen bei OER-Materialien sicherzustellen.

Ein guter Ausgangspunkt für Überlegungen bezüglich der Einführung von OER ist es also, über klare Strategien und Regelungen in Bezug auf Urheberrechte zu verfügen. Klare Regelungen würden zum Beispiel die entsprechenden Rechte der Einrichtung, ihrer Mitarbeiter und Auftragnehmer sowie ihrer Schüler und Studierenden (die durch die Verwendung einiger ihrer erstellten Materialien direkt oder indirekt in den Prozess einbezogen werden können) in Bezug auf intellektuelles Kapital klar und deutlich benennen. Als Teil dieses Strategieprozesses lohnt es sich, die jeweiligen Vorzüge der Schaffung flexibler Urheberrechts-Regelungen zu prüfen, die automatisch offene Lizenzen auf Inhalte anwenden, es sei denn, es liegen für bestimmte Materialien triftige Gründe für den Erhalt aller Urheberrechte im Sinne von „Alle Rechte vorbehalten“ vor. Gleichzeitig sollten es diese Regelungen jedoch dem Personal leicht machen, sich auf das exklusive Urheberrecht zu berufen, wo dies berechtigt ist. Eine logische Konsequenz des Überdenkens der Personalpolitik ist die Entwicklung bzw. Aktualisierung von Leistungsmanagementsystemen, so dass diese die Mitarbeiter für Folgendes belohnen:
  • Die Zeit, die sie mit der Entwicklung von Bildungsressourcen verbringen;

  • Die Anwendung ressourcen-basierten Lernens, wo es effektiv ist;

  • Die Nutzung der Materialien Anderer, wenn dies kostengünstiger ist als solche von Grund auf selbst zu produzieren;

  • Das Teilen ihres intellektuellen Kapitals über globale Wissensnetzwerke, um ihre Bildungsmaterialien zu verbessern und sowohl ihr eigenes als auch das Profil ihrer Institution schärfen.

Die Inhalte für die Antwort und die weiteren Hinweise wurden übernommen aus: Was sind Open Educational Resources? Und andere häufig gestellte Fragen zu OER (dort unter CC BY-SA 4.0). Von: Neil Butcher (Urheber des englischsprachigen Originals) | Barbara Malina und Jan Neumann (deutsche Übersetzung) unter CC BY 4.0.

Permalink: https://oer-faq.de/faq/UN-1-12

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