Antworten auf alle Fragen rund um Open Educational Resources (OER)

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Sind OER wirklich kostenlos?

Viele Befürworter von OER führen an, dass einer der Hauptvorteile offener Inhalte darin besteht, dass sie ‚kostenlos‘ sind, dass es also – abgesehen von den Kosten für den Internetanschluss – nichts kostet, sie zu nutzen. Dies trifft im engeren Sinne zu: per Definition können offene Inhalte mit anderen geteilt werden, ohne eine Erlaubnis einzuholen und ohne Lizenzgebühren dafür zu zahlen. Simplifizierende Aussagen, dass OER kostenlos sind – und infolgedessen die Nutzung von OER die Kosten für Bildungsangebote senkt – verschleiern jedoch einige wichtige Punkte im Hinblick auf die bestehenden Herstellungskosten.

Der Einsatz von OER kann zwar höhere Investitionen von Bildungsinstitutionen voraussetzen, verspricht aber, die Effizienz und Produktivität dieser Investitionen zu steigern, indem er neue Wege zur Entwicklung besserer Angebote, Kurse und Materialien eröffnet. Die dabei anfallenden Kosten schließen die Arbeitszeit ein, in der Lehrpläne und Materialien entwickelt, vorhandene OER adaptiert und Fragen zu Lizenzen geklärt werden etc. Die Kosten umfassen auch Begleitkosten, unter anderem für die Informations- und Kommunikationsinfrastruktur (zum Verfassen und Weitergeben von Inhalten), den Internetanschluss sowie die Veranstaltung von Workshops und Meetings zur Entwicklung von Inhalten. Bei all diesen Kosten handelt es sich jedoch um Investitionen in bessere Lehr- und Lernumfelder und nicht primär in OER.

Die Inhalte für die Antwort und die weiteren Hinweise wurden übernommen aus: Was sind Open Educational Resources? Und andere häufig gestellte Fragen zu OER (dort unter CC BY-SA 4.0). Von: Neil Butcher (Urheber des englischsprachigen Originals) | Barbara Malina und Jan Neumann (deutsche Übersetzung) unter CC BY 4.0.

Permalink: https://oer-faq.de/faq/UN-1-10

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