Creative Commons ist Anfang der 2000er-Jahre entwickelt worden, nach dem Vorbild der schon deutlich früher entstandenen Open-Source-Softwarelizenzen. Anders als diese sind CC-Lizenzen nicht auf einen ganz bestimmten Werktyp hin spezialisiert, sondern für die Freigabe von Inhalten aus beliebigen kreativen Bereichen wie Wissenschaft, Film, Literatur, Musik, Fotografie und anderen Arten des kreativen Schaffens entwickelt worden. In dieser Zeit wurden auch einige andere Lizenzen entwickelt, die ähnliche Ziele verfolgen. Viele davon sind inzwischen weitgehend in Vergessenheit geraten. Dass CC-Lizenzen zu einer Art weltweiten Standard für Open-Content-Freigaben geworden sind, hat unter anderem den Vorteil, dass sich weniger oft Fragen nach der Kompatibilität verschiedener Open-Content-Lizenzen untereinander stellen.
Datenbanken oder Software-Code können zwar mit Creative Commons-Lizenzen lizenziert werden, aber manche Lizenz-Modelle sind speziell auf die Bedürfnisse der Wissenschaft zugeschnitten. So wurden etwa für die Lizenzierung wissenschaftlicher Publikationen die Open-Access-Lizenzen DPPL (Digital Peer Publishing Lizenzen) geschaffen.
Das CC-Modell eignet sich nicht für alle Arten geistiger Güter: Vor allem für Computerprogramme (Software) ist das CC-Lizenzmodell nicht gedacht. Dort gibt es spezielle, sehr ausdifferenzierte Open-Source-Lizenzmodelle. Alternative Lizenzmodelle existieren zudem für Daten und Datenbanken.
Creative Commons ist aus dem ganzen Kosmos der Projekte inspiriert, denen die freie Verbreitung des kreativen Schaffens am Herzen liegt. Hier ist zum Beispiel Richard Stallman zu nennen, Gründer der Free Software Foundation und Autor der General Public License oder GNU GPL. Creative Commons konkurriert nicht mit diesen Bemühungen, sondern ergänzt sie.
Gibt es auch andere Open-Lizenzmodelle?
Ja, aber Creative Commons ist mittlerweile das wohl am stärksten verbreitete Open-Content-Lizenzmodell. Vereinzelt gibt es sektorspezifisch nach wie vor auch andere in Verwendung befindliche Lizenzmodelle, z.B. für Datenbanken (etwa die Open Data Commons Attribution License, kurz ODC-BY) und weiterhin auch für Software-Code.
Die Inhalte für die Antwort und die weiteren Hinweise sind eine inhaltliche Übernahme aus: FAQ – CC Germany. Von: CC German Chapter unter CC BY 4.0. (Bearbeitung: kleinere redaktionelle Anpassung, die keinen eigenen urheberrechtlichen Schutz beanspruchen.)
Permalink: https://oer-faq.de/faq/CC-1-1-4
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