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Kann ich noch Geld verdienen mit einem Inhalt, den ich unter eine CC-Lizenz gestellt habe?

Durchaus kann mit CC-lizenzierten Inhalten Geld verdient werden. So stehen offene Lizenzierung und Kommerzialisierung desselben Inhalts nicht in einem grundsätzlichen Widerspruch zueinander. Ob sie miteinander vereinbar sind, hängt von den Umständen ab – zum Beispiel der Art des Inhalts, dem Geschäftsmodell etc.

Für Open-Content-Lizenzen wie die von Creative Commons gilt: Andere können Ihre Materialien unter der CC-Lizenz kostenlos nutzen (keine Lizenzgebühren für die Nutzung). Aber andere Einnahmequellen bleiben Ihnen offen oder erschließen sich vielleicht sogar erst durch die freie Verbreitung. Sie können beispielsweise selbstverständlich ein gedrucktes Buch mit CC-lizenzierten Grafiken verkaufen, oder den Zugang zu CC-lizenzierten Inhalten (etwa in einem Repositorium) von einer Zahlung abhängig machen. Denn in beiden Fällen zahlen die Nutzer:innen nicht für die Einräumung der Nutzungsrechte, sondern für andere Leistungen (Übereignung des Druckwerks, Nutzung eines Services).

Außerdem kann eine CC-Lizenzierung mittelbare wirtschaftliche Effekte fördern. Indem sie die Möglichkeiten zur Verbreitung Ihrer Inhalte signifikant erhöht, fördert sie im Grundsatz Reputationseffekte. Dadurch erhöht sich wiederum – wenn solche Effekte eintreten und zum Beispiel Ihre Bekanntheit steigt – die Wahrscheinlichkeit, für ein Engagement oder für eine Auftragsarbeit gebucht zu werden. Und je nach Wahl Ihrer Lizenz ist es denkbar, dass jemand Ihre Inhalte auf eine Weise nutzen will, die von der Lizenz nicht abgedeckt sind – zum Beispiel Bearbeitungen wie Verfilmungen, kommerzielle Nutzungen oder werbliche Nutzungen ohne Urhebernennung. Solche Nutzungen können Sie dann individuell gegen Zahlung einer Vergütung erlauben. So bleibt Ihnen die Möglichkeit, auch mit CC-lizenzierten Inhalten Geld zu verdienen.

Mit der Lizenzbedingung NC (keine kommerzielle Nutzung) besteht zudem die Möglichkeit, für die Verbreitung Ihrer Inhalte zu sorgen, während Sie über die kommerziellen Aspekte ihrer Schutzrechte weitgehend Kontrolle behalten. Ein Beispiel: Sie stellen ein Foto unter der Lizenz CC BY-NC (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung) in Ihrem eigenen Blog ein. Andere finden Gefallen an Ihrem Foto und geben es weiter – unter Hinweis auf Ihre Urheberschaft. Hierdurch stößt die Redakteurin einer Zeitschrift auf Ihr Foto und möchte es für die Titelseite der nächsten Ausgabe nutzen. Damit sie dies darf, müsste sie eine separate Vereinbarung mit Ihnen treffen. Dies könnten Sie von einer Vergütung abhängig machen.

Material unter Open-Content-Lizenzen zu teilen, hat also nicht per se zur Folge, sich Einnahmequellen und kommerzielle Modelle zu verbauen."

Die Inhalte für die Antwort und die weiteren Hinweise wurden übernommen aus: FAQ – CC Germany. Von: CC German Chapter unter CC BY 4.0.

Permalink: https://oer-faq.de/faq/CC-3-3-1

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